Da es jetzt stark auf meine Prüfung zu geht, werden hier nun vermehrt Lernzettel zu den besprochenen Themen meiner Weiterbildung auftauchen. Heute haben wir aus dem Bereich Materialwirtschaft das Thema Einkaufsstrategien. Viel Spaß damit.

Zeitstrategie

Just in Time

  • Vorteile
    • Fertigungssynchron
    • ggf. Just in Sequence
    • Verringerter Lagerplatzbedarf
    • Betrifft Serienfertigung (z.B. Autoproduktion) 
  • Nachteile
    • Verlängerte Lieferzeit bei spontanen Bestellungen
    • Verzögerungen bei Lieferengpässen / Lieferverzögerungen

Demand Tailored Sourcing, Bestellung auf Abruf

  • Vorteile
    • Keine Kapitalbindungskosten
    • Keine Lagerkosten
    • Verringerter Lagerplatzbedarf
  • Nachteile
    • Nur Beschaffung wenn notwendig / wenn Nachfrage besteht
    • Hohes Ausfallrisiko
    • Höhere Preise

Stock Sourcing

  • Vorteile:
    • Versorgung durch eigene Lagerhaltung
      • Versorgungssicherheit
    • Mengenrabatte durch Bündelung von (Bestell-)Volumen
    • Keine Produktionsunterbrechungen bei Lieferverzögerungen
  • Nachteile
    • Hohe Lagerkosten
    • Hohe Anschaffungskosten
    • Gefahr der Veralterung

Lieferantenstrategie

Ziel: Reduzierung von Abhängigkeiten und Risikominimierung

Single Source: 1 Lieferant, obwohl weitere möglich (kein Monopol!)
Entscheidung für 1 Lieferanten

Vorteile:

  • Weniger Kosten durch Reduzierung der Verhandlungen & Administration
  • Eindeutige Lieferantenstruktur
  • Mengenrabatte durch größere Bestellmenge

Nachteile:

  • Abhängigkeit
  • ggf. höhere Einkaufspreise, da keine Alternative verfügbar

Sole Sourcing:
Sonderform des Single Sourcing

Trotz mehrerer potenzieller Lieferanten keine Chance den Lieferanten wechseln zu dürfen oder wechseln zu können. Zum Beispiel wenn keine Alternative möglich ist.(Vertragsbedingungen, Spezialteile, Innovationen)  

Dual Sourcing: 2 Lieferanten, obwohl weitere möglich 

Vorteile: 

  • Reduzierung des Ausfallrisikos gegenüber Single Source
  • Reduzierung der Abhängigkeit gegenüber Single Source
  • Mehrere potenzielle Lieferanten 

-> Bessere Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten

Nachteile:

  • Begrenzte Auswahl von Lieferanten
  • Schlechterer Preis durch Aufteilung der Bestellmengen

Triple Sourcing / Multiple Sourcing / Mehrquellenbeschaffung:
3 oder mehr Lieferanten für ein Produkt

Vorteile:

  • Risikominimierung bei:
    • Lieferausfälle
    • Qualitätsprobleme
    • Schwankende Preise
    • Verfügbarkeitsprobleme
  • Preiswettbewerb unter den Lieferanten
  • Verhandlungsmacht
  • Förderung von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
  • Förderung von Innovationen
  • Größere Flexibilität bei Bedarfsschwankungen sowie Vermeidung von Abhängigkeiten

Nachteile:

  • Schlechterer Preis durch Aufteilung der Bestellmengen
  • Höhere Komplexität des Verwaltungsaufwand 
  • Höhere Komplexität der Lieferantenkoordination
  • Zusätzliche Kosten
  • Verzögerung in der Kommunikation
  • Geringere Kosteneffizienz
  • Nur für austauschbare Güter sinnvoll -> Anpassungen des Fertigungsprozesses bzw. des Produktes nötig
  • Großer Kommunikations- & Logistikaufwand für den Einkauf. Dadurch bedingt hohe Beschaffungsprozesskosten.

Arealstrategie

Wo sitzt der Lieferant?

  • Lokal / Nationale Marktausrichtung / Innerhalb des eigenen Landes
    • Kürzere Transportwege
    • Schneller Verkauf
    • Besserer Fokus auf nationalen Markt
    • Kostensparend
    • Geringerer verwaltungsaufwand
    • Nachteil: Mögliche internationale Anbieter werden nicht ausgeschöpft
  • Multinational / Europäisches Ausland
    • Anpassung an lokale Märkte
    • Vielfalt der Internationale Anbieter kann genutzt werden
    • Nachteil: Größerer Verwaltungsaufwand
    • Nachteil: Höhere Kosten
    • Nachteil: Lieferzeiten
  • Global / Weltweit
    • Kostenreduktion durch Größenvorteile
    • Steigerung der Verhandlungsmacht gegenüber Stakeholdern / Anspruchspersonen
    • Weltweite Lieferanten
    • Aufspüren optimaler Lieferquellen
    • Durch Globalisierung immer umfassende Informationen und einfacher Zugriff auf internationale Beschaffungsmärkte
    • Ausnutzen von Konjunktur-, Wachstums- und Inflationsunterschieden -> Verminderung von Abhängigkeiten
    • Kosten und Leistungsdruck auf inländische Lieferanten
    • Nachteil:Hoher Informationsbedarf & Logistikaufwand
    • Nachteil: Günstige Einkaufspreise können  durch Transportkosten, Wechselkursschwankungen, Zölle und andere Handelshemmnisse zunichte gemacht werden
    • Nachteil: Logistik-Konzepte wie Just in Time sind schwerer zu realisieren
    • Nachteil: Risiken durch politische Instabilität im Bezugsland
    • Nachteil: Auftreten kultureller Verständigungsprobleme
    • Nachteil: Oftmals Lange Lieferzeiten und Währungsrisiken
    • Nachteil: Verlust lokaler Wettbewerbsfähigkeit durch mangelnde Anpassung an lokalen Markt
    • Nachteil: Währungsrisiko muss abgesichert werden, z.B. durch Zahlung in Euro
    • Nachteil: Größerer Verwaltungsaufwand
    • Nachteil: Höhere Kosten
    • Nachteil: Höheres Lieferausfall-Risiko (z.B. durch Piraterie) 

Objektstrategie

Modular Sourcing:
Komplette Baugruppen werden vom Lieferanten geliefert. 

  • Beispiel: Ein komplettes Amaturenbrett in der Automobilbranche

Unit Sourcing:
Produkte aus unterschiedlichen Quellen werden vor Ort zusammengebaut.

  • Beispiel: Autositz.
    • Polster von Lieferant A
    • Gurte von Lieferant B

Wertschöpfungsortstrategie

Internal Sourcing / Interner Wertschöpfungsort:
Lieferanten befinden sich nicht nur in unmittelbarer Nähe oder auf dem Werksgelände des Abnehmers, sondern übernehmen auch eigenverantwortliche Teilprozesse.

Zulieferparks / Industrieparks
Lieferanten befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Abnehmer, oder sogar auf dessen Werksgelände

Externes Sourcing:
Lieferant und Kunde sind räumlich getrennt, der Lieferant produziert an seinem eigenen Standort (Normalfall)

Subjektstrategie

Individual Sourcing
Alleinige Einkaufsaktivität

Cooperative Sourcing / Collective Sourcing
Einkauf über Einkaufsverbände

Bezugswegstrategie

Direct Sourcing: 
Bezug vom Hersteller / Unmittelbar vom Produzenten

Indirect Sourcing: 
Bezugs vom Zwischenhändler

Lieferanteneinbindungsstrategie

Zeitpunkt, zu dem der Lieferant in die Entwicklung mit einbezogen wird
Abgesichert durch eine Geheimhaltungsvereinbarung.

Ich hoffe auch hier ist wieder etwas nützliches für dich dabei gewesen. Solltest du noch die eine oder andere Ergänzung für mich haben, so lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Gehabt euch Wohl,
mögen wir uns wiedersehen.
Horst!

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